ERKLÄRUNG

WAS IST EIN STOMA?

Über diese ``Öffnung`` gibt's viel zu erzählen. Aber beginnen wir doch mal mit etwas Leichtem.

DIE KURZFASSUNG

Der Begriff „Stoma“ (Mehrzahl: Stomata) kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Mund“ oder „Öffnung“. Bezeichnet wird damit eine durch eine Operation geschaffene Körperöffnung, durch die ein kleines Stück des Darms oder der/die Harnleiter nach außen auf die Hautoberfläche ausgeleitet wird. Anstatt über den natürlichen Weg über Darm oder Blase, wird Stuhl oder Urin nun über diese neu geschaffene Öffnung geleitet.

Bekannt ist das Stoma auch unter den Begriffen „künstlicher Ausgang“, „Seitenausgang“ oder „Anus Praeter“. Menschen mit einem Stoma bezeichnen sich selbst als Stomaträger.

DIE 5 STOMAARTEN

Man unterscheidet fünf Arten von Stoma, wobei das Colostoma das am häufigst Auftretende ist.

Stoma des Dickdarms

1. Colostoma

Als Colostoma bezeichnet man eine operativ angelegte Öffnung in der Bauchdecke, durch die ein kleines Stück des Dickdarms (Colon) nach außen auf die Hautoberfläche geführt wird. Anstatt über den After wird der Stuhl über diese künstlich geschaffene Öffnung aus dem Körper ausgeschieden.

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Stoma des Dünndarms

2. Ileostoma

Als Ileostoma bezeichnet man eine operativ angelegte Öffnung in der Bauchdecke, durch die ein kleines Stück des Dünndarms (Ileum) nach außen auf die Hautoberfläche geführt wird. Anstatt über den After wird der Stuhl über diese künstlich geschaffene Öffnung aus dem Körper ausgeschieden.

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Stoma zur Harnableitung

3. Urostoma

Als Urostoma bezeichnet man eine operativ angelegte Öffnung in der Bauchdecke, durch die Urin direkt ausgleitet wird. Der Urin wird damit an einem erkrankten oder entfernten Teil des Harntrakts vorbeigeleitet und verlässt den Körper über diese neu geschaffene Öffnung.

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Magensonde

4. Gastrostoma

Ein Gastrostoma (griech. gaster = „Magen, Bauch“ und griech.: stoma = „Mund“) bezeichnet eine chirurgisch angelegte Öffnung durch die Bauchdecke in den Magen. Dort hinein wird eine Magensonde zur Ernährung gelegt, welche in regelmäßigen Abständen gewechselt werden muss. Umgangssprachlich wird das Gastrostoma meist als PEG (Perkutane endoskopische Gastrostomie) bezeichnet.

Ein Gastrostoma ist (z. B. bei Schluckstörungen infolge von Erkrankungen oder Speiseröhrenhindernissen) als Alternative zur parenteralen Ernährung (Sonde über Mund oder Nase in den Magen) zu sehen. Sie läuft zwar über einen künstlich angelegten Weg, erlaubt somit aber eine physiologische (natürliche) Ernährung über den Gastrointestinaltrakt (Magen und Darm) auch über längere Zeiträume hinweg.

Luftröhrenschnitt

5. Tracheostoma

Ein Tracheostoma ist eine operativ angelegte Öffnung der Luftröhre (Trachea) nach außen, wobei ein passageres (vorübergehendes) von einem definitiven Tracheostoma unterschieden wird:

  • Passageres Tracheostoma
    wird meist oberhalb der Schilddrüse angelegt (z.B. im Rahmen einer vorübergehenden Langzeitbeatmung) und durch eine blockbare Kanüle offengehalten.
  • Endgültiges Tracheostoma
    (auch: plastisches Tracheostoma) wird zum Beispiel nach einer Laryngektomie (Entfernung des Kehlkopfs) bei malignen (bösartigen) Geschehen angelegt. Die Öffnung ist größer und befindet sich unterhalb der Schilddrüse.

Ein negativer Nebeneffekt dieser Operation sind die durch den Verlust der Stimme zu erwartenden Kommunikationsschwierigkeiten.

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AUTSCH?!?

WARUM DER DARM WAS DRAUF HAT
Das Stoma selbst gleicht vom Aussehen her der Mundschleimhaut. Es hat eine runde oder ovale Form und kann unterschiedlich groß sein. Die Berührung des Stomas ist nicht schmerzhaft, da die Schleimhaut des Stomas keine Nervenenden besitzt. Allerdings blutet sie bei Berührung leicht, was normal und unbedenklich ist.

Durch eine Stomaanlage geht die Fähigkeit verloren den Abgang von Stuhl und/oder Urin zu kontrollieren beziehungsweise selbst zu steuern. Um diesen Nachteil auszugleichen, wurden spezielle Versorgungssysteme entwickelt. Diese bestehen aus einem Hautschutz, damit die Haut um das Stoma nicht von Stuhl oder Urin angegriffen wird, und einem Beutel, in dem die Ausscheidungen geruchsdicht aufgefangen und gesammelt werden, bis der Inhalt des Beutels in eine Toilette entsorgt wird.